
VORGESTELLT
Sr. Claudia Wendler, Hausoberin

Als „unkompliziert“ und „jemand, der nicht alles so schnell dramatisch nimmt“, gilt die Grazer Schulschwester Claudia Wendler. Nach 30 glücklichen Jahren als Gemeindeassistentin in der südsteirischen Pfarre Klein wurde sie im Herbst gebeten, Hausoberin im Mutterhaus der Schulschwestern in Graz-Eggenberg zu werden.
Geboren am 22. Jänner 1948 in Pertlstein, atmete sie das „Klösterliche“ der Benediktinerinnen in der Abtei St. Gabriel schon als Kind ein. Doch hinter Klostermauern „eingesperrt“ sein wollte die Tochter einer Hausfrau und eines „Keuschlers“ sowie Steinbrucharbeiters, den sie schon mit sechs Jahren verlor, nicht. Als aber die Grazer Schulschwester Angelika Schmidt, damals Religionslehrerin in Feldbach, begeistert von ihrer Einkleidung erzählte, kam Claudia Wendler heim und eröffnete: „Dort will ich hin.“ So früh, mit zwölf, wollte die Mutter sie nicht ziehen lassen, doch Claudia ging nach Graz.
Nach dem Eintritt in den Orden 1967 war Sr. Claudia Volksschullehrerin und sechs Jahre „Pfarrschwester“ in St. Peter am Ottersbach, ehe sie 1977 mit einer zweiten Schwester nach Klein kam, einer Pfarre ohne Priester am Ort. „Nur mehr Schwestern“, haben die Leute am Anfang gemeint, doch nach drei Jahrzehnten habe es geheißen‚ „Gott sei Dank Schwestern“, berichtet Sr. Claudia.
Als Hausoberin für 56 Schwestern will sie keiner die Eigenverantwortung abnehmen, aber schauen, „dass alles läuft und Gemeinschaft möglich ist“, vielleicht künftig in kleineren Wohneinheiten.
JOHANN A. BAUER, Foto: Neuhold