
STEIRERIN MIT HERZ

Nächstes Jahr im April hätten sie und ihr Mann ihren 70. Hochzeitstag gefeiert, erzählt die frühere Volksschullehrerin Ernestine Hofbauer aus Waisenegg bei Birkfeld. Ihr arbeitsfreudiger Peter habe eine Zimmerei gegründet mit 30 bis 40 Arbeitern in den besten Jahren. Doch vor drei Monaten sei er verstorben, und jetzt fühle sie, „ein Stück verloren“ zu sein.
Ihr 90. Lebensjahr vollendete Erna Hofbauer heuer am 11. Juli. „Mir geht es gut“, strahlt sie, auch wenn sie manches vergesse und sich das Knie gebrochen habe. Mit Stöcken könne sie halbwegs gehen. In Hofstätten bei Gleisdorf wurde sie 1926 geboren, ein Jahr vor ihrem Mann. Ernestines Vater war bei der Eisenbahn. Nach der Ausbildung in Graz wurde die leidenschaftliche Lehrerin vom Bezirksschulrat in die Volksschule nach Waisenegg geschickt und blieb ihr von ihrem ersten bis zum letzten Arbeitstag 1980 treu.
Gern schreibe sie schöne Texte ab, vor allem aus dem Sonntagsblatt, verrät Erna Hofbauer. So trainiere sie die Kraft in den Händen. Sie wisse sich schon zu beschäftigen und bekomme Besuch von Freundinnen und ihrer Familie. Sie hat zwei Töchter und zwei Söhne, von denen einer bei der Geburt starb. Eines der fünf Enkelkinder, Roland Hofbauer, legt als Wandertischler Fußböden.
Johann A. Bauer, Foto: Ingeborg Hofbauer
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