Für die Fastenzeit

Benediktinerpater Anselm Grün erschließt die Werke der Barmherzigkeit

Fastenzeit mit P. Anselm Grün


Mehr Barmherzigkeit. Das würde die Welt verändern und den Menschen gut tun. Pater Anselm Grün erschließt in der Fastenzeit einen kostbaren Erfahrungsschatz des christlichen Glaubens: die Werke der Barmherzigkeit.

MATTHÄUS FELLINGER

Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“, heißt es in den Seligpreisungen im Matthäus-Evangelium. Aber die Barmherzigkeit hat es schwer, in der Welt von heute Fuß zu fassen. Da zählen Durchsetzungskraft und Ehrgeiz, um zum Erfolg zu kommen. Der Barmherzige fällt eher durch.

Barmherzigkeit schafft Leben. Die Bibel spricht eine andere Sprache. Die Barmherzigkeit eröffnet geradezu Lebensraum – demjenigen, der Barmherzigkeit erfährt, und auch dem Barmherzigen selbst.

Barmherzigkeit ist die Haltung, die Gott auszeichnet – und wer Menschen gegenüber barmherzig ist, hat teil an Gott. So sagt P. Anselm Grün. Sieben Wochen lang gibt der weltbekannte Benediktinerpater Betrachtungen und Impulse für ein Leben in der Grundhaltung der Barmherzigkeit.

Werke der Barmherzigkeit

In der Gerichtsrede (Mt 25,31–46) benennt Jesus sechs Werke der Barmherzigkeit, die Tradition hat ein siebentes hinzugefügt: Tote zu begraben – denn auch sie fallen nicht aus der Liebe Gottes heraus.

■ Hungrige speisen. Rund eine Milliarde Menschen hungern heute auf der Welt. Wenn Jesus von Hunger spricht, meint er nicht nur den knurrenden Magen. Es gibt auch den Hunger der Seele.

■ Dürstenden zu trinken geben. Durst ist ein Bild für die tiefste Sehnsucht des Menschen. Jesus spricht den Durst nach Liebe an.

■ Fremde aufnehmen. Das Neue Testament kennt wunderbare Geschichten der Gastfreundschaft. Jesus teilt selbst das Schicksal der Fremden. Einen Fremden aufnehmen heißt Jesus aufnehmen.

■ Nackte kleiden. Der heilige Martin hat seinen Mantel geteilt – und ist so, ohne es zu wissen, Christus begegnet. Menschen werden bloßgestellt. Gottes Liebe ist wie ein Gewand, das uns schützt.

■ Kranke besuchen. Besuchen, das ist ein intensives Suchen nach dem anderen. Es ist ein Hinschauen, was den anderen Menschen wirklich belastet.

■ Gefangene befreien. Auf Gefangene projizieren Menschen auch das Dunkle, das sie selbst in sich tragen. Deshalb gehen sie ihnen aus dem Weg. Es gibt nicht nur gemauerte Kerker. Es gibt auch den Kerker der Angst, der Hemmung, der Depression.

■ Tote bestatten. Tote zu begraben ist Ausdruck der Achtung und Würde des Menschen. Schon im Tod hat der Mensch Anteil an der Auferstehung.

Zu allen Werken der Barmherzigkeit bietet Anselm Grün eine Betrachtung. Er formuliert dazu jeweils ein Gebet und fügt eine Anregung zum Handeln an. Die Fastenreihe soll so Kopf, Herz und Hand ansprechen.

Die Reihe ist so gestaltet, dass sie zur persönlichen Betrachtung geeignet ist, doch kann man damit auch gut in der Familie oder mit Freunden ins Gespräch kommen.

Sonntagsblatt-Spezial-Kurzabo

Das Sonntagsblatt gibt es während der Fastenzeit auch als Spezial-Kurzabo zum Verschenken! Beachten Sie bitte den Bestellabschnitt in diesem Sonntagsblatt auf Seite 19.

◗ Zur Person: P. Anselm Grün

Foto: KNA

Pater Anselm Grün, OSB., wurde am 14. Jänner 1945 im fränkischen Junkershausen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in München; seine Eltern führten dort ein Elektrogeschäft. Mit 19 Jahren trat er in die Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg ein. Dort lernte er die Kunst der Menschenführung aus der Regel Benedikts von Nursia kennen und entdeckte bereits in den 70er-Jahren die Tradition der alten Mönchsväter wieder, deren Bedeutung er besonders in Verbindung mit der modernen Psychologie sieht. Seit 1977 ist er, nach seinem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft, der wirtschaftliche Leiter der Abtei Münsterschwarzach und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich.

Anselm Grün gehört zu den meistgedruckten christlichen Autoren der Gegenwart. Seine Werke sind in mehr als 25 Sprachen übersetzt worden. In zahlreichen Kursen und Vorträgen geht er auf die Nöte und Fragen der Menschen ein und wirkt als geistlicher Berater. Bereits 2005 und 2009 hat P. Anselm Grün die Sonntagsblatt-Leser/innen durch die Fastenzeit begleitet.

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2011-02-20

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