

Leidensbild persönlich
Diözesanmuseum Graz erhielt Franz Felfers Kreuzigungsdarstellung
„Eine Sternstunde“, freute sich Prälat Mag. Leopold Städtler, Kustos des Grazer Diözesanmuseums, über das großformatige Werk des obersteirischen Künstlers Franz Felfer, das nun als drittes seiner Art im Diözesanmuseum Heimat gefunden hat und den bereits vorhandenen Bildzyklus komplettiert. Ein Geschenk, für das Direktor Mag. Heimo Kaindl dem Sohn des Künstlers, Johannes Felfer, ebenso wie den Sponsoren Thomas Tieber von der Grazer Buchhandlung Pock und Heidemarie Doblhofer von der Firma Epro dankte. Denn das Diözesanmuseum verfügt – trotz eines 800 Jahre umfassenden Kunstbestandes – bisher kaum über zeitgenössische Kunst; ein Umstand, der sich in Zukunft ändern sollte, wie Kaindl auf diese bewusst neue Sammelaufgabe verwies.
Die Darstellung der Kreuzigung Jesu und die Passion Christi ist eng mit dem persönlichen Leiden des 1927 geborenen, aus Rattenberg bei Fohnsdorf stammenden und 2001 verstorbenen Künstlers Franz Felfer verwoben: „Frostschäden zeichneten bis zuletzt seine Hände“, erzählt sein Sohn: „Löcher und Narben, die er sich als Sechzehnjähriger beim Reichsarbeitsdienst zugezogen hatte.“ Später war Felfer beim Partisanenkampf in Jugoslawien schwer erkrankt; als Kriegsgefangener litt er in Süditalien Hunger. Diese Erfahrungen wie die Angst vor der atomaren Bedrohung leuchten in den erdigen, beklemmenden Kreuzigungsdarstellungen auf. – Leuchten auf? Nein, sagen wir besser: Sie dunkeln ab.
Zu sehen ist der gesamte Bildzyklus im Diözesanmuseum, Mariahilfer Platz 3 in Graz, in der Fas-tenzeit.
Gertraud Schaller-Pressler