

VORGESTELLT
Alfred Robnik, Konsistorialrat
„Dechant“, antwortete einst der dreijährige Alfred Robnik dem Dechanten in Graz-Straßgang: Wenn er groß sei, wolle er auch Dechant werden. Der am 13. Februar 1942 geborene Straßganger war zuerst Assistent für Philosophie an der Theologischen Fakultät Innsbruck, an die er zum Studieren übersiedelt war. Doch er spürte: „Meine Berufung ist nicht, Professor zu werden, sondern die Seelsorge.“ Der 1968 zum Priester geweihte Pfarrer von Kleinlobming und Großlobming im Dekanat Knittelfeld wurde auch tatsächlich zum Dechant gewählt. Bischof Dr. Egon Kapellari ernannte ihn jetzt zum Konsis torialrat.
„Sehr erfüllt“ habe ihn der Weg zurück in die Seelsorge, bekennt der Priester. Die Philosophie bleibe aber sein Hobby. Er schreibe gerade eine philoso-phisch-theologische Arbeit über die Entfremdung des Menschen von Gott, die Sünde. „Ihr Unwesen ist die Lüge“, notwendig sei daher „Klarheit des Geistes“.
Der Weg der Kirche, und ob es sie in der gegenwärtigen Gestalt weiter geben werde, sei zweitrangig, erwägt der Doktor der Philosophie und Magister der Theologie. Erstrangig sei, den Menschen zu verkünden: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium.“ Bei der Feier der heiligen Messe könne er am deutlichsten „transparent machen, dass Gott da ist“.
Dr. Robnik, dessen Vater im Krieg starb, war Kaplan in Bruck an der Mur, Trofaiach und Graz-Schutzengel, ehe er 1986 Pfarrer in Kleinlobming wurde. In Großlobming wirkten bis Herbst Schwestern. Jetzt setzen sich Laien ein, „den religiösen Standard der Schwestern zu halten“.
JOHANN A. BAUER, Foto: Neuhold