

VORGESTELLT
Andrea Pfandl-Waidgasser, Theologin
Sie rief „Weiberwandern“ ins Leben, will eine „clowneske“ und keine „fried-höfliche“ (nur friedliche und höfliche, Michael Ebertz) Seelsorge, und am 3. Juli wurde sie zur Doktorin der Theologie promoviert: Andrea Pfandl-Waidgasser.
Aus Bad Ischl stammt ihr Vater, Maschinenbauer, aus Bad Goisern ihre Mutter, eine ehrenamtlich sozial sehr aktive Frau. Andrea wurde am 29. April 1972 in Zeltweg geboren. Sie studierte in Graz Theologie und Französisch. Als Industriepraktikantin war sie Reinigungskraft bei der Chemie Linz.
Eine Frucht ihrer vier Jahre als pädagogische Mitarbeiterin im Bildungshaus Graz-Mariatrost – vorher unterrichtete sie Religion und Französisch – war „Weiberwandern“. Wie es feministische Theologinnen gern tun, füllte sie einen alten Begriff neu. Frauen („Weiber“) brechen auf, etwa in der Nacht, sie wandern, schweigen, singen und erleben als Weggefährtinnen, „dass sich im Gehen manches löst“.
Clowns als hilfreiche „Spezialisten fürs Scheitern“ haben es Andrea Pfandl-Waidgasser während ihrer drei Jahre als Krankenhausseelsorgerin in Graz angetan. Ihre 354-seitige Dissertation „Spielerischer Ernst“ soll als Buch erscheinen. Sie ermuntert Seelsorgende zu „angemessen respektlosen“ (clownesken) Begegnungen, auch im Leid.
Apropos Leid: Andrea, verheiratet mit dem Straßenplaner Bauingenieur DI Thomas Waidgasser, hat eine 20 Monate alte Tochter Tamara – und den „Zugvogel“ Susanna: Ihre zweite Tochter mussten die Eltern schon zur Halbzeit der Schwangerschaft „weiterziehen“ lassen.
JOHANN A. BAUER, Foto: Thomas Waidgasser