
LESERBRIEFERIEFE

Auf einer Eisplatte vor der Kirche in Lödersdorf nahe Feldbach rutschte beim Heimgehen die Großmutter Ida Novak aus und brach sich den rechten Arm. Sie hatte im Gotteshaus die Liednummern aufgeschlagen und anderes für die Messe vorbereitet. Dass ihr trotzdem so etwas zustößt, konnte die etwa sechs Jahre alte Enkelin Annette nicht verstehen – und brachte das mit Buntstiften zu Papier.
Arbeitslose Schulabbrecher
Nicht nur in Österreich ist die Jugendarbeitslosigkeit besonders hoch. Desinteresse der Jugendlichen, aber auch die Verantwortungslosigkeit vieler Eltern und Erziehungsberechtigten sind Hauptgründe, dass junge Menschen die Schule abbrechen und ohne Abschluss dastehen. Somit bleibt ihnen jeder Zugang zu einer Berufsausbildung und späteren Arbeitsmöglichkeit versagt oder wird zumindest erschwert.
In unserem Land gibt es zwar eine gesetzliche Schulpflicht, eine gesetzliche Schulabschlusspflicht wäre aber gerade in der heutigen Zeit von großer Notwendigkeit. Man sollte von unten, an der Wurzel des Übels beginnen und nicht erst bei den über 50-jährigen Arbeitslosen, die kaum mehr vermittelbar sind. Eine solche Gesetzgebung – nicht Bevormundung, sondern Hilfestellung für unsere Kinder – soll der Jugend den Weg in eine gesicherte Zukunft erleichtern.
Inge Gleixner, Katholische Arbeitnehmer/innenbewegung, Runde Graz-Gösting
Im Herzen getroffen
Zu „Radikalität und Respekt“, Nr. 3 Als überzeugter Christ bin ich über jede Gewalt erschüttert, so auch über die Morde in Paris. Ich kann nur für Opfer und Täter beten. Aber ich bin NICHT Charlie! Es ist traurig und schmerzhaft, immer wieder die schlimmsten Beleidigungen religiöser Werte zu erleben. So wie bei dieser Zeitschrift in Paris, und natürlich auch bei uns in Österreich.
Im ORF wurde kürzlich ein Karikaturist über Toleranz etc. interviewt. Und was sah man in seiner Wohnung öfters ins Bild gesetzt? Ein Kreuz mit einem grünen Frosch darauf! Da muss doch ein gläubiger Mensch im Herzen getroffen sein. Ich verabscheue jede Gewalt, aber ich bin auch über jede Herabwürdigung von Religion, Gott und Kirchen erschüttert. Wie ich die Zeichnungen von Charlie sah, war ich als tiefgläubiger Christ zusammen mit den gewaltfreien Muslimentraurig.
Josef Stadler, Niederöblarn
Aus der Redaktion
Was heißt „Wienern“? Über die „Steirerin mit Herz“ (Seite 6) wurde uns berichtet, Frau Hermine Dichtl habe die als „kleiner Dom“ bekannte Grazer Bürgerspitalskirche „gereinigt, gewienert, geputzt und geschmückt“. Vielleicht hätten Sie es auf Anhieb gewusst, wir schauten nach: „Intensiv reibend putzen und so zum Glänzen bringen“, verrät der Duden (www.duden.de). Das Wort komme aus der Soldatensprache (der Rektor der Kirche ist Militärdekan) und heiße eigentlich „Metall/ Leder mit Wiener Putzkalk reinigen“.