
Prof. Hans Schelkshorn sprach „zur Zukunft des Christentums“

St. Pölten. 85 Interessierte holten sich beim zweiten Teil der Vortragsreihe zur Zukunft des Christentums in Europa Inputs beim bekannten Philosophen und Theologen Hans Schelkshorn (Bild: 3. v. li.) im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten. Der prophetische Auftrag des Christentums setze sich in der Sozialkritik der alttestamentlichen Propheten fort. Vielfach sei dieser Auftrag in der Geschichte zurückgedrängt worden.
Die Kirche habe sich oft als Komplizin der Mächtigen gezeigt. Besonders erfahrbar sei das in der Zeit des Kolonialismus und in der Neuzeit durch die enge Verbindung mit den staatlichen Systemen gewesen. Schelkshorn zitierte Papst Franziskus: „Ich wünsche mir eine arme Kirche für die Armen.“ Der prophetische Auftrag des Christentums werde mit Papst Franziskus, getragen auch von der lateinamerikanischen Theologie der Befreiung, eingefordert. Der Platz der Kirche sei es nicht, Komplizin der Mächtigen zu sein. Gotteserfahrung in den Armen sei das prophetische Potential des Christentums, so Hans Schelkshorn. Nach seinen Ausführungen gab es noch rege Diskussionen zur Zukunft des Christentums in Europa.