
WIE HAT IHNEN DER KIRCHENKURS GEFALLEN UND WAS NEHMEN SIE DARAUS MIT?

Beim Kirchenkurs hat man hat die Dynamik und den Geist gespürt: „Man will etwas tun“. Wichtig war die Erkenntnis: Wir sollten nicht vom Mangel aus arbeiten, sondern schauen, was schon alles da ist. Vor dem Kirchenkurs fragten wir uns: Das und das sollte gemacht werden, wer kann es tun? Nun wollen anders vorgehen und schauen: Was haben wir schon und was machen wir daraus? Außerdem möchten wir Begnungsräume außerhalb der Kirche ausbauen.

Die drei Tage Kirchenkurs waren sehr spannend. Davon mitgenommen habe ich einige neue Einblicke, Bestätigung für mein bisheriges Denken und sehr viel Zuversicht. Der Kirchenkurs war für mich auch ein Plädoyer für mehr Gelassenheit: Wir sollten das Wirken von Gott zulassen und nicht immer meinen, die Fäden selbst in Händen zu halten.

Besonders beeindruckend war die einhellige Meinung der Kursteilnehmer/innen, was Gott zu uns in dieser Zeit spricht, wo offensichtlich ist, dass Kirche und Gesellschaft in einem großen Verwandlungsprozess stecken. Da war nichts von „Drohbotschaft“ zu spüren. Der Zuspruch, dass Gott den Weg mit uns geht, macht Mut. Wir rechnen mit seinem Wirken, mit seinem Heiligen Geist, denn sein Herz schlägt für alle.

Durch den Kurs habe ich erfahren: Man sollte offen dafür sein, was es sonst noch alles gibt und wo Kirche außerhalb gewohnter Muster sein kann. Ein großes Thema war auch die sogenannte Charismen-Orientierung. Das bedeuet: Man sollte nicht nur darauf schauen, welche Aufgaben wir haben, sondern welche Menschen mit Charisma und speziellen Fähigkeiten hier sind und wie sie eingesetzt werden können.

Ein Satz aus 2 Mose 18,20, den wir in Augsburg gehört haben, hat mich sehr angesprochen: Jitro, der Schwiegervater von Mose, sagt zu ihm: „Entlaste dich und lass sie (das Volk, Anm.) mittragen.“ Viele Menschen sollten also mitdenken, mittragen, mitarbeiten und ich als Priester kann auch einmal loslassen.

Der Kirchenkurs war sehr konstruktiv und positiv. Davor fragte ich mich öfters sorgenvoll: „Wie geht es weiter mit der Kirche?“ Nun bin ich beruhigt und sehe die momentane Situation als große Chance und Möglichkeit, etwas mitzugestalten. Man kann sich auch auf das, was man schon hat, verlassen. Beim Kurs ist mir zudem bewusst geworden: Man wird nicht alleine gelassen, sondern wir sind eine große Gemeinschaft, die dasselbe Ziel verfolgt.
PATRICIA KECKEIS (1) / KKV (5)